Stand-up-Paddling, kurz SUP, boomt und hat mittlerweile Flüsse, Seen und Meere erobert. Das Stehpaddeln ist zur Trendsportart für Jung und Alt geworden und soll nun sogar olympisch werden. Allein auf dem Paddleboard, umgegeben von Wasser, verspricht Freiheit, Unabhängigkeit und Entspannung und ist eine echte Natursportart. Wenig umweltfreundlich dagegen ist bislang die Herstellung der Surfausrüstung. Herkömmliche Surfboards bestehen in der Regel aus erdölbasierten Kunststoffen: Aufblasbare Boards, sogenannte iSUPs, sind aus PVC. Feste Hardboards bestehen im Kern aus Polystyrol oder Polyurethan; für die Beschichtung werden Polyester- oder Epoxidharze verwendet und mit Glas- und Carbonfasergeweben verstärkt.
Genau das will ein Team um Christoph Pöhler, ändern und ein vollständig ökologisches SUP-Hardboard aus recycelten und natürlichen Materialien entwickeln: das „ecoSUP“. Pöhler ist Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) in Braunschweig und selbst begeisterter Stand-up-Paddler. Erste Versuche haben bereits zu vielversprechenden Ergebnissen für ein neues Paddleboard geführt: Für den Kern wird Balsaholz aus ausgedienten Rotorblättern von Windenergieanlagen verwendet, wodurch ein neuer Verwertungskreislauf für den Rohstoff Balsaholz geschaffen und der CO2-Ausstoß langfristig reduziert wird. Die Hülle des ecoSUP soll aus 100% natürlichem Biopolymer bestehen, nach Möglichkeit aus Flachsfasern, die über hervorragende mechanische Eigenschaften verfügen und in Europa angebaut werden. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert. Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW begleitet die Forschungsarbeiten. Projektpartner ist die TU Braunschweig.
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