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Die japanische Automobilkultur kennt viele technisch und gestalterisch außergewöhnliche Fahrzeuge. Dass diese hierzulande oft unbekannt sind, liegt daran, dass viele nur für den „Japanese Domestic Market“ produziert werden, ob es sich bei diesen JDM-Typen um spektakuläre Sportwagen, kuriose Kei-Cars oder exotisch anmutende Luxusmodelle handelt. Allein das Toyota-JDM-Programm umfasst mehr als 80 Modelle, von denen nur wenige den Weg in den Westen gefunden haben. Einige der schönsten und schnellsten JDM-Typen, darunter das kleine Coupé Sera und der Sportwagen Toyota 2000 GT, zählen zu den Stars der Toyota-Collection auf dem Gelände von Toyota Deutschland in Köln. In Japan, schon vor dem Zweiten Weltkrieg kein Land großer Hersteller, dauerte es besonders lang, bis die Produktion wieder in Schwung kam. Die Ressourcen waren knapp, Stahl war Mangelware. Erst Anfang der 1960er-Jahre lockerte die japanische Regierung die Weisung an die Hersteller, nur Limousinen und Lastwagen zu bauen.

Als der 2000 GT 1965 auf der Tokio Motor Show vorgestellt wurde, war das Publikum begeistert. Der in Zusammenarbeit mit Yamaha entwickelte Sportwagen erinnerte nicht nur entfernt an den Jaguar E-Type – so ein schönes Auto hatte es in Japan überhaupt noch nicht gegeben. Wer für das Design verantwortlich war, bleibt ein Rätsel: Als sicher gilt, dass Albrecht Graf von Goertz, der Schöpfer des 1955 vorgestellten BMW 507, Anfang der 1960er-Jahre für Yamaha gearbeitet hat. Dass der Entwurf des 2000 GT von ihm stammt, ist aber unwahrscheinlich. Toyota schreibt das Design mit den ungewöhnlichen Klapp-Scheinwerfern jedenfalls seinem eigenen Mitarbeiter Satoru Nozaki zu. Zur Ikone wurde die Cabrioversion des 2000 GT als Dienstwagen des Bond-Girls Aki neben 007 Sean Connery in „Man lebt nur zweimal“. Neben dem 2000 GT sind der kompakte Sports 800, ein grell-grünes Toyota Sera Coupé, ein auf abenteuerlichen Wegen aus Malaysia angereister Toyota Sprinter Trueno, die in Handarbeit gefertigte Chauffeur-Limousine Century mit mächtigem V12-Zylinder unter der Haube und viele andere Modelle zu sehen. Selbst das Auto als Lebensraum kommt nicht zu kurz, kann man in multifunktionalen Modellen wie dem winzigen Pixis oder größeren Typen wie Sienta, Raum, Commuter, Coaster oder Noah arbeiten, konferieren, mit Freunden chillen oder sogar schlafen. Das Spektrum reicht vom liebevoll Japan-Taxi genannten Hybrid-Taxi bis zum in Japan schon 2002 vorgestellten Toyota FCV mit Brennstoffzelle. Insgesamt zeigt die Toyota Sammlung 75 Klassiker aus sechs Jahrzehnten Unternehmenshistorie. Nach der Sommerpause kann die Schau ab 5. September wieder besichtigt werden. Informationen zu Öffnungszeiten, Events und Exponaten gibt es per kostenlosem Newsletter. Anmelden kann man sich unter www.toyota-collection.de.

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