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Anonymes Produktdesign oder archetypische Dinge interessieren eigentlich jeden Gestalter. Schließlich werden nicht alle Gegenstände von Designern entworfen, viele entwickeln sich als autorenlose Alltagsobjekte in Form, Funktion und Materialität zum Teil über Jahrhunderte stetig weiter. Einige verändern sich dabei nur im Detail, bei anderen lösen gesellschaftliche, politische oder technische Umbrüche einen fundamentalen Wandel aus. Die Liste solcher Dinge ist lang, denken wir nur an die Wäscheklammer, die Büroklammer oder den Flaschenkorken. Mit der Ausstellung Typologie. Eine Studie zu Alltagsdingen begibt sich das Vitra Design Museum – wie bereits 2010 mit der Ausstellung „Die Essenz der Dinge“ – abermals auf dieses spannende Terrain und stellt die Forschungen des französischen Designerkollektivs „Collections Typologie“ in den Mittelpunkt. Neben den Ergebnissen seiner Recherchen wird die aktuelle Arbeit des Kollektivs zur Obst- und Gemüsekiste vorgestellt. Hinter Collections Typologie verbergen sich die vier französischen Produktdesigner Raphaël Daufresne, Thélonious Goupil, Guillaume Bloget und Guillaume Jandin. Um den Blick auf Alltagsgegenstände zu schärfen, untersuchen sie seit 2016 in minutiöser Kleinarbeit jeweils einen bestimmten Objekttypus und präsentieren ihre Ergebnisse in ansprechend gestalteten Publikationen und Ausstellungen. Warum eine neu gestaltete Büroklammer, wenn das Original eigentlich nicht zu übertreffen ist? Zu sehen ist die Schau bis zum 3. Mai 2020 in der Vitra Design Museum Gallery.

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