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Kai Rump hat den Bachelor of Arts an der Bergischen Universität Wuppertal in der Fakultät für Design und Kunst erworben und ist seit 2019 als Industriedesigner tätig. Seine Arbeiten konzentrieren sich auf Anwendungsbereiche hochwertiger Technologie, sei es in der Unterhaltungselektronik oder bei Hightech-Teleskopen. Dafür wurde er als einer von fünf Finalisten für die dotierte Auszeichnung „German Design Award Newcomer 2020“ ausgewählt. Wir haben Kai Rump Fragen zu seinem Astrofotografie-System IO gestellt, das sich durch eine besonders einfache Bedienung auszeichnet.


Herr Rump, Ihr Astrofotografie-System IO verknüpft die Themen Gestaltung und anspruchsvolle Technologie. Stellen Sie Ihr Projekt bitte kurz vor.

Astronomische Ereignisse faszinieren uns. Angespornt durch medial verbreitete spektakuläre Fotoaufnahmen möchten wir solche auch selbst erleben können. Teleskope setzen jedoch physikalische Kenntnisse voraus, die wir im Allgemeinen nicht haben.

IO ist ein Beobachtungs- und Dokumentationssystem für extraterrestrische Objekte, das mit vollautomatisierter Nachführung und Go-to-Steuerung ausgestattet ist. Der Nutzer kann sich somit ganz auf die Immersion des analogen Beobachtens per Okular oder die digitale fotografische Dokumentation konzentrieren. Dank austauschbarer Teleskoptuben kann zwischen hoher Vergrößerung und großem Bildfeld variiert werden. Eine azimutale Montierung mit integrierter Polhöhenwiege ermöglicht die Aufnahme wackelfreier Bilder – trotz Erdrotation.

Die eingebundene App steuert sowohl die Montierung als auch die CMOS-Farbkamera und unterstützt bei der digitalen Nachbearbeitung der Fotos und Videos, indem sie deren Qualität mit Hilfe sogenannter Stacking-Prozesse weiter optimiert.

IO Astrofotografie-System © Kai Rump

Was fasziniert Sie an den Möglichkeiten neuer Technologien? Welche Rolle werden diese Ihrer Meinung nach in der Zukunft im Design spielen?

Neue Technologien ermöglichen oft vollkommen neue Blickwinkel auf bekannte Ideen. Als gutes Beispiel hierfür dient die Entwicklung der Drohne. Durch ihre Funktion der unbemannten, sehr präzisen Bewegung in der Luft beinhaltet sie ein sehr vielfältiges Anwendungsspektrum. Dabei übersteigt dies die Nutzung durch Privatanwender bei weitem. Besonders in der privaten Luftfahrt scheint die Drohne ein wahres Feuer der Begeisterung entfacht zu haben. Dies führt in gestalterischer Hinsicht zu vollkommen neuen Produktkategorien, die auf eine technologische Neuentwicklung zurückzuführen sind.

Neue Technologien ermöglichen oft vollkommen neue Blickwinkel auf bekannte Ideen.

Was ist das Besondere an Ihrem Projekt IO? Wie hoch schätzen Sie Innovationsgrad und Nutzwert Ihrer Arbeit ein?

Die Besonderheit dieser Arbeit liegt vor allem an der konkreteren Zugänglichkeit zu den Themengebieten Astronomie und Astrofotografie. Das Interesse für dieses Feld ist allgegenwärtig, jedoch liegt der Fokus der potenziellen Nutzer heute in erster Linie auf den visuellen Aspekten. Daher ist IO auch ein Astrofotografie-System und definiert sich nicht als einfaches Teleskop.

Besonders die Verwendung unterschiedlicher Vergrößerungssysteme als wechselbare Objektiv-Tuben (wie bei Kameras) liefert eine größere Optionsvielfalt an sichtbaren extraterrestrischen Motiven. Somit kann ein Basissystem für jede Beobachtung verwendet werden und erzeugt ein insgesamt preiswerteres Gesamtprodukt.


Kai Rump wurde am 4. April 1990 in Wuppertal geboren. 2019 erwarb er an der Bergischen Universität Wuppertal in der Fakultät für Design und Kunst den Bachelor of Arts. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich Unterhaltungselektronik und reicht von Audio/Video über UX bis hin zu Hightech-Teleskopen, die auch von astronomischen Laien bedienbar sind. Seit 2019 arbeitet Kai Rump freiberuflich als Industriedesigner.

www.kairump.com

German Design Award Newcomer Finalist 2020


Beitragsbild: © Martin Diepold/Grand Visions

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