Die Kunst des Papierfaltens hat in Japan eine lange Tradition. Dasselbe gilt für das Bentō, eine Mahlzeit zum Mitnehmen. Zu dieser, in der japanischen Küche weit verbreiteten Form des Essens, gehört ein spezielles Kästchen, in dem, meist durch Trennwände separiert, mehrere Speisen kredenzt werden. Solche Bentō-Boxen, oft kleine Holzdosen, die nach Gebrauch oft wegegeworfen wurden, kennt man in Japan angeblich seit dem 5. Jahrhundert, um eine Mahlzeit bei der Jagd, der Feldarbeit oder der Schlacht mit sich führen zu können. Heute bestehen Bentō-Verpackungen zumeist aus Kunststoff und sind, man kennt es hierzulande von Sushi zum Mitnehmen, mit einem transparenten Deckel versehen.
Nun bringt das Nippon Design Center des renommierten Designers Kenya Hara eine Bentō-Box aus Papier auf den Markt, die sich, bevor sie weggeworfen wird, auf eine kompakte Größe zusammenfalten lässt. Die Box kommt zu einer Zeit, in der Essen zum Mitnehmen und Liefern aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie beliebter ist denn je. Entwickelt wurde die „fold-easy-disposal bento box“ im Rahmen des CYQL PROJECTs, das alltägliche Objekte und die Art, wie wir sie benutzen und entsorgen, unter die Lupe nimmt. Die Boxen sind aus funktionalem, gegen Wasser und Fett beständigem Karton hergestellt und so gestaltet, dass sie aus einem einzigen Blatt Papier bestehen, wodurch nichts von der leckeren Speise durch Nähte der Box herauslaufen kann. Hat man aufgegessen, lässt sich das Behältnis dank entsprechender Linien auf dem Karton so klein zusammenfalten, dass es in den Deckel passt, der als Etui dient. Einmal-Essstäbchen können ebenfalls in eine dafür vorgesehene Tasche gesteckt werden. Danach kann die Box in den Müll geworfen werden, ohne dass verschiedene Materialien getrennt werden müssen. (Wie das alles geht, zeigt ein Video.) Zudem ist die zum Patent angemeldete und in Zusammenarbeit mit Takeo und Kenichi Chida von Kyoshin Printing entwickelte Schachtel, wie bei einem Design aus Japan nicht anders zu erwarten, nicht nur funktional und einfach zu handhaben, sondern auch schön anzusehen und anzufassen.
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