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In Kapstadt wurde die Verwendung von Trinkwasser zur Befüllung von Swimmingpools verboten. Die Stadt hatte 2018 mit der bis dato schlimmsten Dürre zu kämpfen. | Will Cape Town Run Out of Water?, 2018, Foto: Bloomberg via Getty Images
Goldeimer & Werkhaus, Trockentoilette Premium Plus | Foto: Goldeimer

Weltweit hat jeder vierte Mensch  keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies birgt nicht nur zahlreiche Gesundheitsrisiken, sondern ist vor allem in armen Ländern, auch für mehr als eine Million Todesfälle verantwortlich. Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ist es deshalb, bis 2030 allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. In den letzten zehn Jahren hat sich  die Versorgung jedochnur um 3 % verbessert. Ob verschmutzt oder sauber, ob zu wenig oder zu viel – Wasser erweist sich immer wieder von neuem als eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Schon jetzt sind 40 % der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen; und durch den Klimawandel wird sich die Situation weiter verschärfen. Die Ausstellung „Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft“ des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) und des Jane Withers Studio nimmt eine globale Perspektive auf die Wasserkrise ein: Vom 14. März bis zum 13. Oktober werden Gestaltungsideen präsentiert, die „das Potenzial haben, unsere Zukunft radikal zu verändern. Die rund 75 innovativen Arbeiten aus den Bereichen Design, Architektur, Kunst und Wissenschaft gehen vielfach auf Prinzipien der Natur zurück und eröffnen so neue Wege aus der aktuellen Lage“. In fünf Kapiteln werden inspirierende Lösungen für Probleme wie Wasserknappheit, Überflutung, Verschmutzung und gestörte Wasserkreisläufe vorgestellt. Dabei wird auch die Hafenstadt Hamburg und ihre gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen thematisiert – von Überschwemmungen bis hin zum Wassermangel. 

Es beginnt mit einer Chronologie des Wassers, die von den antiken Zivilisationen über die Industrialisierung bis in die  Gegenwart reicht. „Wassergeschichten“ beleuchtet die kulturelle Bedeutung von Wasser, während in„Bodily Waters“ die enge Verbindung des Menschen zum Wasser innerhalb und außerhalb des Körpers beleuchtet wird – etwa durch die Überwachung von Abwasser, um Krankheiten wie SARS-CoV-2 erkennen zu können. Im Kapitel „Durstige Städte“ wird das Wassermanagement ausgewählter Metropolen in verschiedenen Klimazonen betrachtet. „Unsichtbares Wasser: Agrarwirtschaft und Industrie“ stelltaktuelle Konzepte in Landwirtschaft und Industrie vor, die den Wasserverbrauch reduzieren und so einen systematischen Wandel bewirken können. Und das Kapitel „Ökosysteme: Land und Meer“ zeigt alternative Ansätze von Designer*innen und politischen Entscheidungsträger*innen, die das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wiederherstellen wollen. 

Unter dem Titel „Reimagine Water Flows” entwickelt das niederländische Büro „OOZE Architects” eine Wandarbeit, die sich mit den Herausforderungen im Umgang mit Wasser für das Gebäude des MK&G und die Stadt Hamburg befasst. Das österreichische Designerduo „mischer‘traxler“ gestaltet die begehbare Installation „Vital Rain“, die mit Unterstützung der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK) realisiert wird und dauerhaft im Museum zu sehen ist. Weitere Stationen der derAusstellung, die von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wird, sind Ende des Jahres das Museum für Gestaltung Zürich und im Frühjahr 2025 das MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien.  


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