Das „Werkbundarchiv – Museum der Dinge“ hat mit dem neuen Jahr seine langjährige Leitende Kuratorin Renate Flagmeier in den Ruhestand verabschiedet. Laut einer Mitteilung des Archivs hat die Kunsthistorikerin die fast 50 Jahre bestehende Institution zur Produkt- und Industriekultur des 20. und 21. Jahrhunderts über 30 Jahre geprägt und seit 2007 „mit großem Engagement und museologisch reflexiver Leidenschaft“ geführt. Renate Flagmeier habe seit der ersten großen Sammlungspräsentation „ohne Titel. Sichern unter. Unbeständige Ausstellung der Bestände des Werkbundarchiv“ Ende der 1990er-Jahre „grundlegende Fragen der Werkbund-Programmatik und modernen Gestaltung mit ökonomischen und gesellschaftspolitischen Aspekten einer von Warenproduktion geprägten Alltagskultur verknüpft“. Es folgten die Neuaufstellung der Sammlung 2007 in der Oranienstraße unter dem Titel „Kampf der Dinge“ sowie verschiedene Sonderausstellungen wie „Made in Germany – Politik mit Dingen. Der Deutsche Werkbund 1914“ und zuletzt „Dinge ordnen“.
Nachfolgerin von Renate Flagmeier als Museumsleiterin ist Florentine Nadolni. Die Kulturwissenschaftlerin und Soziologin hat in den vergangenen Jahren das brandenburgische „Museum Utopie und Alltag“ geleitet und umfangreiche strategische, kommunikative und räumliche Transformationsprozesse gestaltet. Als Kuratorin der Ausstellungen „Alltag formen! Bauhaus-Moderne in der DDR“ und „Ohne Ende Anfang. Zur Transformation der sozialistischen Stadt“ bringt Nadolni einen thematischen Schwerpunkt zum Design und zur Architektur der DDR mit ans Haus. Sicher ist: Für das „Werkbundarchiv – Museum der Dinge“ wird 2023 ein Jahr der Veränderungen werden. Aufgrund der kurzfristig ausgesprochenen Kündigung der Museumsräume in der Berliner Oranienstraße durch den privaten Immobilieneigentümer gilt es – gemeinsam mit der wissenschaftlichen Co-Leiterin Imke Volkers, dem Team und dem Vorstand des von einem Verein getragenen Museums – einen Interims-Standort zu finden.
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