Wie gestaltet sich Politik, wenn Designer*innen mitmischen? Die Gestaltungszentrale Politik hat einen Bundestagsabgeordneten bei digitalpolitischen Fragen begleitet. Herausgekommen sind spannende Einsichten, konkrete Entwürfe und neue Impulse für politisches Arbeiten. Diese wurden nun in einem Prozessbericht veröffentlicht.



Ein Jahr lang arbeitete die Gestaltungszentrale Politik mit dem Bundestagsabgeordneten Armand Zorn (SPD) zusammen, um auszuloten, wie Designmethoden politische Prozesse bereichern können. Gemeinsam mit seinem Team wurden digitale Kompetenzen als zentrales Thema identifiziert und in einem gestaltungsorientierten Prozess bearbeitet. Ziel war es, explorative Arbeitsweisen in die parlamentarische Praxis einzubringen und damit neue Wege des politischen Arbeitens zu erproben. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden nun in einem ausführlichen Bericht veröffentlicht.
Der Clou: Nicht die reine Lösungsfindung stand im Fokus, sondern der Weg dorthin. Mit Workshops, Whiteboards und visuellen Methoden wurden statt schneller Entscheidungen offene Denkprozesse gefördert. Die Beteiligten berichten von Aha-Momenten, neuen Einsichten und einer Arbeitsweise, die eingespielte Routinen herausfordert. „Politik gestaltet längst. Aber mit Design kann sie es bewusster tun“, lautet das Fazit der Initiator*innen.
Herausgekommen sind vier konkrete Entwürfe, die unterschiedliche Ansätze zur Förderung digitaler Kompetenzen verfolgen:
- Freiwilliges Digitales Jahr (FDJ): Ein ergänzendes Angebot zum Bundesfreiwilligendienst, das jungen Menschen gezielt digitale Kompetenzen vermittelt.
- Digitalpass: Ein Förderinstrument für lebenslanges Lernen im digitalen Bereich, inspiriert von bestehenden Modellen wie dem Kulturpass.
- Digitalagentur: Eine zentrale Anlaufstelle für staatliche Angebote zur digitalen Bildung – inklusive Infomaterialien, Richtlinien und Beratung.
- Verantwortungsumkehr in der digitalen Bildung: Die Verantwortung für die Digitalisierung von Schulen soll nicht länger bei den einzelnen Schulen liegen, sondern bei übergeordneten Behörden.
Weitere Initiativen sind bei der Gestaltungszentrale Politik bereits in Planung. Denn das Ziel ist klar: eine politische Gestaltungskultur, die mutiger denkt, und Gestaltung nicht nur zulässt, sondern bewusst nutzt.

Politische
Gestaltungsbegleitung
Das erste Projekt der Gestaltungszentrale Politik e.V. zeigt neue Wege in der Gesetzesvorbereitung auf. Zur Prozessdokumentation geht es hier:
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