Kinder sind per se neugierig – und, so man sie lässt, ohne Pause kreativ (sofern man die etwas abgegriffene Bezeichnung hier überhaupt verwenden möchte). Fest steht: Das traditionsreiche Victoria & Albert Museum in London geht in Sachen Vermittlung seit vielen Jahren immer wieder erfolgreich eigene Wege. Nach sieben Jahren intensiver Planung und Gestaltung öffnet am 1. Juli nun das Young V&A in Bethnal Green seine Pforten – rechtzeitig zu den Sommerferien. Das gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen konzipierte und kostenlos zu besuchende Haus, das vormals unter dem Namen „Museum of Childhood“ firmierte, will nicht weniger als die Macht der Kreativität im Leben von Kindern aufzeigen, damit sie, wie es heißt, „neue Fähigkeiten erwerben und das kreative Selbstvertrauen entwickeln, das sie brauchen, um in unserer sich schnell verändernden Welt erfolgreich zu sein“.
Das Young V&A will ein „doing“-Museum sein, ein in doppeltem Sinn aktives Museum, an dem etwas getan wird und selbst getan werden kann. Kurzum „ein fröhlicher, lebendiger und optimistischer Ort, der durch die Kraft des Designs und der Kreativität gestärkt wird“. Besucherinnen und Besucher jeden Alters können sich deshalb auf Mitmach-Erlebnisse freuen, darunter sensorische Spiellandschaften, ein „Imagination Playground“-Baubereich, eine Bühne für Aufführungen und zum Geschichtenerzählen, sowie ein offenes Designstudio für Kinder und junge Menschen. In den drei ständigen Galerien des Museums – Imagine, Play und Design – werden rund 2.000 Objekte aus der umfangreichen Sammlung des V&A auf überraschende und inspirierende Weise präsentiert. Zu den weiteren Neuerungen gehören eine interaktive Minecraft-Installation in der Play Gallery, Wandbilder des Straßenkünstlers Mark Malarko und innovative Kreationen junger Menschen, die für den Raspberry Pi-Wettbewerb „Coolest Projects“ angefertigt wurden.
Die erste Wechselausstellung des Young V&A wird am 14. Oktober eröffnet; sie trägt den Titel „Myths to Manga“ und ist Japan gewidmet. Die Schau will ihre Besucher*innen auf eine spannende und atmosphärische Reise durch die japanische Geschichte mitnehmen und herausfinden, wie Landschaft und Folklore Populärkultur, Technologie und Design die Entwicklung des Landes beeinflusst haben. Neben interaktiven Installationen werden Filme wie „My Neighbour Totoro“ (1988) und „Ponyo“ (2008) des legendären Animationsstudios Ghibli gezeigt, ein von Manga inspirierter Mantel von „Comme des Garçons“, schwindelerregende Schuhe ohne Absatz von Noritaka Tatehana, jede Menge Pokémon und vieles andere mehr.
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