„Impfen … find ich gut“, heißt es bei Otto. Nespresso fragt: „Impfen. What else?“, Lidl wirbt mit dem Slogan „Impfen lohnt sich“, Edeka mit „Wir lieben Impfen”, Persil mit „Impfen: Da weiß man, was man hat“. Der Süßwarenhersteller Katjes jubiliert: „Impfen jes jes jes“ – und Ritter Sport lässt uns wissen: „Quadratisch. Praktisch. Geimpft.“ In der weiter grassierenden Corona-Pandemie ist Impfen das wichtigste Mittel, um sich und andere zu schützen. Damit sich möglichst viele Menschen impfen oder boostern lassen, ist jedes Engagement hoch willkommen. Seit letzter Woche haben sich deshalb mehr als 150 Marken zusammengeschlossen und werben auf ihren Social-Media-Kanälen mit umgeschriebenen Slogans fürs Impfen. Wenn die abgewandelten Markenclaims Wirkung zeigen, könnte der Slogan der Sparkassen zutreffen: „Wir impfen uns den Weg frei“. Mit von der Partie ist fast alles, was in der deutschen Wirtschaft Rang und Namen hat, neben den bereits genannten auch Marken wie BMW, Mercedes-Benz, Edeka, Henkel, Hornbach, Netto, Burger King und McDonald’s.
Initiiert hat die unter dem Hashtag #ZusammenGegenCorona laufende Kampagne die Berliner Werbeagentur Antoni. „Marken haben Einfluss und Reichweite. Warum also nicht beides für die Botschaft nutzen, dass die eigene Impfung für uns alle der beste Weg aus der Pandemie ist“, beschrieb Antoni-Partner Sven Dörrenbächer die Idee. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur lobte der Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU in Düsseldorf das Konzept: „Die Idee ist gut. Das erreicht die Leute mehr als all die medizinischen Informationen über Impfquoten und die Wirksamkeit des Boosterns“. Der Staat habe, was die Kommunikation in der Pandemie angehe, einen schlechten Job gemacht. „Dass so viele bekannte Firmen und Marken jetzt Stellung beziehen und für das Impfen werben, kann etwas erreichen. Solche Slogans setzen sich ja im Gehirn fest.“ In den sozialen Medien sei die Reaktion geteilt gewesen. Neben viel Lob habe es auch Boykottankündigungen von Impfgegner/innen gegen die beteiligten Unternehmen gegeben.
Die Aktion hat im Netz zu einem regelrechten Hype geführt – und sie ist noch nicht beendet. Zu den 150 Marken, die beim Kick-off dabei waren, sind weitere dazugekommen, schließlich kann jede Marke, jedes Unternehmen und jede Organisation noch mitmachen. Bereits rund 1.200 Unternehmen beteiligen sich mittlerweile nach Angaben von Antoni.
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