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Eine smarte Brückenbaukonstruktion setzt auf Bio-Verbundwerkstoff.
Drei Fahrrad- und Fußgängerbrücken aus Biokompositen werden in den Niederlanden und Deutschland gebaut – die erste im April 2022 in Almere (NL). © Smart Circular Bridge

Rohstoffe werden knapp und der Klimawandel schreitet weiter fort. In dieser Situation eröffnen Bio-Verbundwerkstoffe der Bauindustrie große Chancen. Mittels solcher Werkstoffe kann der erhebliche CO2-Fußabdruck reduziert, der immense Ressourcenverbrauch begenzt und der Einstieg in eine biobasierte Kreislaufwirtschaft vorangetrieben werden. Flachs ist, anders als zum Beispiel Holz, eine schnell wachsende Pflanze. In Kombination mit einem speziellen Bioharz lässt sich daraus ein leichter und hochstabiler Werkstoff herstellen, dessen Eigenschaften mit denen von Aluminium oder Stahl vergleichbar sind.

Im Rahmen des EU-Projekts „Smart Circular Bridge“ soll durch die Entwicklung von drei Brücken aus Bio-Verbundwerkstoff herausgefunden weden, was mit solch innovativen neuen Material möglich ist. Das lohnt sich allein schon deshalb, weil in Europa in den nächsten Jahren Zehntausende von Brücken ersetzt werden müssen. Hinsichtlich der Frage, welche Optionen sich für das Baumaterial ergeben, wenn die Brücken nach vielen Jahrzehnten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, seien derzeit drei Möglichkeiten denkbar: mechanisches, chemisches und sogar biologisches Recycling mittels Pilzen. Wichtig sei dabei vor allem, dass die Nutzungskaskade des Materials so lange wie möglich anhalte.

Eine erste Brücke aus Bio-Verbundwerkstoff wurde jetzt auf der internationalen Gartenbauausstellung „Floriade“ im niederländischen Almere gebaut; zwei weitere für Fußgänger und Radfahrer werden in Ulm und im niederländischen Bergen op Zoom errichtet. Neben den 100 % natürlichen Flachsfasern soll auch das Harz so weit wie möglich aus nichtfossilen Quellen stammen. Der Anteil des Bioharzes betrage bei der ersten Brücke 25 %, bei den nächsten Brücken werde er 60 % oder mehr betragen. Erreicht werde dies durch die Verwendung von Abfallprodukten aus der Biodieselproduktion und recycelten PET-Flaschen. Realisiert wurde die Brücke in Almere mit einer Spannweite von 15 Metern von einem internationalen Konsortium unter der Leitung der Technischen Universität Eindhoven. Das Projektteam besteht aus fünf Universitäten, sieben innovativen Unternehmen und drei Gemeinden.

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