Projekt: Gesellschaft spielen!
Komplexes Gestalten
Spiel- und Lerndesign studieren? Das geht in Deutschland nur an der „Burg“. Wie präsent das Thema im Diskurs ist, zeigte erst diesen Juli die Jahrestagung der Gesellschaft für Designgeschichte 2022, die sich dem „Design für Spiel, Spaß, Spannung“ ausführlich widmete.
Jetzt gibt die Ausstellung Spielen! Gestalten! im Institut für Neue Technische Form (INTeF) in Darmstadt vom 4. Oktober bis 27. November 2022 Einblicke in die vielfältigen Themen und Ansätze, die in den letzten 15 Jahren in dieser Studienrichtung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle verfolgt wurden. Gezeigt werden Beispiele aus Übungen und Projekten von Studierenden aus allen Phasen des Studiums: den Grundlagen des Spiel- und Lerndesigns, den methodischen Gestaltungsübungen im zweiten Studienjahr, den Projekten im Hauptstudium sowie den Bachelor- und Masterarbeiten.
In diesen Projekten geht es um das Spiel der Kinder, um das Spiel der Erwachsenen, um die Bedeutung des Spiels in Wissensvermittlung und -aneignung und schließlich um die Rolle des Spielerischen in sozialen und kreativen Prozessen allgemein. Gestaltet werden Spielobjekte, Spielräume und Spielaktionen: Entsprechend breit gefächert sind die Exponate in Darmstadt, sie reichen von Kartenspielen über Stofftiere und Holzautos bis zu anregenden Kindermöbeln.
„Das Spiel hat viele Facetten. Im Spiel erleben wir Spaß und Freude, sind frei von den Zwängen des Alltags, können Neues (oder uns) ausprobieren. Zum Spielen gehört aber auch die Spannung, der Wettkampf, das Einhalten von Regeln. Auch gilt: Spielen ist die Art des Kindes, die Welt zu erkunden und zu verstehen“, erklärt Karin Schmidt-Ruhland, die seit 2007 die Professur für Spiel- und Lerndesign an der BURG inne hat, und bringt es auf den Punkt: „Spielen bedeutet leben lernen.“
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