An der Hochschule für Gestaltung Offenbach wurde im Fachbereich Kunst mit einer Professur für Mode ein neues Lehrgebiet geschaffen. Auf die Position wurde die Modedesignerin Heike Selmer berufen, die zum demnächst beginnenden Wintersemester 2023/24 erstmals Kurse anbieten wird. Zukünftig, so die Hochschule, biete das Lehrgebiet Mode „neben einem fokussierten Modestudium auch Module für ein interdisziplinäres Studium im Fachbereich Kunst an“. Heike Selmer hat nach einer Ausbildung zur Damenschneiderin in Frankfurt am Main von 1988 bis 1993 in England Modedesign an der „Epsom School of Art and Design“ (jetzt University for the Creative Arts, UCA und Southampton Solent University) studiert und ihr Studium 1993 am Royal College of Art in London mit einem Master of Arts abgeschlossen. Seit 1993 arbeitete sie als Designerin für Mode Labels in London, Paris, New York City und für die Firma Hess Natur. Von 2003 bis 2006 unterrichtete Selmer parallel an der HfG Offenbach, wo sie interdisziplinäre Projekte in den Bereichen Mode und experimentelle Produktgestaltung mit textilen Werkstoffen betreute. Im Herbst 2006 wurde sie als Professorin für Modedesign an die Weißensee Kunsthochschule Berlin berufen.
Gemeinsam mit Prof. Zane Berzina und Prof. Susanne Schwarz-Raacke initiierte Selmer in Weißensee 2010 die interdisziplinäre Projektplattform „greenlab“ als „Labor für Nachhaltige Design Strategien“. Das Lab verbindet praxisgeleitete Designforschung, Hochschule und Industrie, um innovative Ansätze zur Entwicklung nachhaltiger und ethischer Produkte, Dienstleistungen und Systeme zu befördern. Mit „local international“ gründete Selmer 2014 ein, wie es heißt, „internationales akademisches Austauschprogramm mit dem Fokus auf nachhaltige Designstrategien und faire Produktionsmethoden in der Mode- und Textilindustrie“. Das Programm will Modeschaffende aus Deutschland und Bangladesch vernetzen, um „ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und fairen Handel in der Modeindustrie zu etablieren und internationalen Wissensaustausch, Vernetzung und Partizipation mit lokalem Handwerk und Industrie zu initiieren“. 2017 war die Modedesignerin Teil des einjährigen Projekts „Crossing Strands“, einer interkulturellen Kooperation von Textilhandwerkenden und Designer*innen; 2020 gründete sie „modeSénégal“, eine digitale Akademie von Modeschaffenden für Modeschaffende im Senegal.
Mehr auf ndion
Entdecken Sie weitere Beiträge zum Thema Design.
Diese Seite auf Social Media teilen: