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Gestaltung: Stefanie Häberli-Bachmann

Brav gerahmte Studiobilder, klassisch gesetzte Textblöcke – bis Anfang der 1930er-Jahre waren Magazine in puncto Layout wenig innovativ. Dies änderte sich, als die Chefredakteurin des Modemagazins Harper’s Bazaar auf Alexey Brodovitch (1898 bis 1971) aufmerksam wurde und für ihn den Posten eines „Art Director“ schuf. Brodovitch veränderte die Gestaltung des Modemagazins radikal und revolutionierte mit schlichten Layouts und viel Weißraum das Editorial Design. Viele seiner innovativen grafischen Strategien verstärken die architektonischen Aspekte des Bildes und betonten dessen dynamische Eigenschaften. Aus jedem Heft machte er eine visuelle Erzählung voller Überraschungen. Was er schuf, war ein Magazin wie ein Film auf Papier. Zu Recht gilt Brodovitch als einer der Pioniere moderner Grafik, der zahlreiche Gestalter und Künstler beeinflusst hat. Einer, der Brodovitchs Forderung nach ständiger Innovation kongenial umsetzen konnte, war der Fotograf Richard Avedon. Mit über 250 Objekten präsentiert das Museum für Gestaltung Zürich bis zum 20. Juni 2021 im Toni-Areal das Gesamtwerk Brodovitchs und zeichnet mit Plakaten, Lithografien, Fotografien, Filmen, Mode und Magazinen die Karriere des russischen Gestalters nach. Das Museum hat über die letzten acht Jahre die weltweit umfassendste Sammlung von Werken von Alexey Brodovitch aufgebaut, die es in der Schau nun erstmals präsentiert.

Ebenfalls um Mode, diesmal aber um glamouröse Kleider und charakteristische Kostüme von Filmstars, dreht sich eine weitere Ausstellung. Am selben Ort und ebenfalls bis zum 20. Juni präsentiert das Museum erstmals das Werk von René Hubert: Im klassischen Kino der 1920er- bis 1960er-Jahre gehörte der Schweizer zur Crème de la Crème der Kostümbildner in Hollywood und Europa.

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