2 min read
© Moniteurs
© Moniteurs

Mit neun Jahren Verspätung ist am 31. Oktober der neue Großflughafen Berlin Brandenburg (BER) eröffnet worden. Wer sich in einem Flughafen bewegt, zumal in einem neuen, der möchte, nicht lange suchen müssen, sondern rasch zu seinem Ziel finden. Damit sich Passagiere und Besucher in dem riesigen Gebäudekomplex nach Aufnahme des Regelbetriebs problemlos orientieren können, hat die Agentur Moniteurs Kommunikationsdesign ein Leitsystem für den BER entwickelt. Ursprünglich lediglich für ein Terminal geplant, verbindet es nun die Terminals 1, 2 und 5 (Alt Schönefeld). Vom Bahnhof bis zum Gate, im Außengelände und auf den Zubringerstraßen, vom Fußgänger- und Fahrradleitsystem bis zum Leitsystem für die Parkhäuser sorgen einheitliche Grundelemente für die nötige Übersicht.

Als gestalterisches Grundelement für das aus Tafeln, Schildern und Bildschirmen bestehende Leitsystem dient eine dunkelrote Farbe, die gut mit dem Holz, dem Sandstein und dem Glas der Architektur der Terminals harmoniert. Einige der Info-Paneele sind zudem in die Architektur integriert. Die weiße Schriftfarbe – die Schrift „BER Signage“ wurde eigens für den neuen Flughafen entworfen – hebt sich deutlich vom Hintergrund ab. Hierarchien werden durch Schraffuren gekennzeichnet, womit Moniteurs (ein kurzer Film zeigt es auf) die linearen Strukturen der Architektur aufgreift, die von Bauten Berlins wie dem Alten Museum oder der Neuen Nationalgalerie Mies van der Rohes und den brandenburgischen Nadelwäldern inspiriert wurde.

In den Terminals treten die Buchstaben, die die einzelnen Zonen kennzeichnen, als Schraffur in den Hintergrund, während die Zahlen für die Gates durch ihre weiße Farbe hervortreten. Farblich unterlegte Piktogramme weisen die Fluggäste auf Serviceangebote, Parkmöglichkeiten und Toiletten hin. Da bewusst auf eine Codierung mittels bunter Farben verzichtet wurde, präsentieren sich Corporate Design und Leitsystem sehr homogen und wirken gediegen. Zumal nicht nur statische visuelle Elemente sondern auch digitale und interaktive Medien als Touchpoints dienen, können in Zeiten der Corona-Pandemie auch Social-Distancing-Regeln in Echtzeit angezeigt und aktuell angepasst werden.