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Double Up: Das Neue Museum Nürnberg zeigt Kunst und Design unter überraschenden Blickwinkeln.
links: Trix und Robert Haussmann, Kommode „Säulenstumpf (Lehrstück 2)“, um 1978, Röthlisberger AG, Gümligen, Schweiz; rechts: Tony Cragg, „Elliptische Säule“ (2001), © VG Bild-Kunst, Bonn für Tony Cragg, Foto rechts: Neues Museum (Annette Kradisch)

Ob aus Kunst Design entsteht, wenn sie nur richtig angewandt wird, oder im Gegenteil zweckfreies Einzelstück und nutzbares Serienobjekt in vielerlei Hinsicht voneinander getrennt zu betrachten sind, darüber wird seit langem diskutiert. Unter anderem hat das dazu geführt, dass Kunst und Design in Museen zumeist getrennt voneinander und ohne Bezüge zueinander präsentiert werden – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Zu diesen gehört das Neue Museum Nürnberg. Seit 1999 wird dort auf über 3.000 m² Sammlungs- und Ausstellungsfläche Kunst und Design von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart gleichberechtigt nebeneinander präsentiert, wobei das Design von der Neuen Sammlung in München betreut wird.

Mit der Neueinrichtung des Erdgeschosses des von Volker Staab entworfenen Gebäudes wird der Dialog vom 20. Mai an unter dem Titel „Double Up!“ aus einem veränderten Blickwinkel fortgesetzt. In einer Ausstellungsarchitektur von Martin Kinzlmaier, die die Räume als Einheit von Kunst und Design begreift, soll beides aufeinandertreffen, sich ergänzen und die unterschiedlichen Perspektiven auf ein Thema verdoppeln. „Objekte, Skulpturen, Fotografien, Gemälde, Möbel, Keramiken und Textilien“, heißt es in der Ankündigung, „korrespondieren miteinander und beschreiben neue Inhalte. Jeder Raum bietet ästhetische Bezüge ebenso wie inhaltliche Verknüpfungen“. Um die Dialoge anzustoßen brauche es nur die richtigen Stichworte: „Das kann die Farbe Rot ebenso gut sein wie die Form von Säulen und Türmen.“ Hinzu kommen Küchengespräche, angeregt von einer Küchenzeile von Le Corbusier und Charlotte Perriand, sowie Keramik von Lotte Reimers, die auf indigene Kunst Australiens trifft.

Räume mit einer interaktiven Installation, mit Fotografien und Designklassikern laden darüber hinaus zum Ausruhen, zu Begegnungen und zum Gedankenaustausch ein. Und das mobile Kunstwerk „Instant Housing Trailer WBF-170/4 0 0“ des Nürnberger Künstlers Winfried Baumann steht als Treffpunkt, Werkstatt, Bühne und Raum für performatives, partizipatives und künstlerisches Arbeiten zur Verfügung.

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