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Lilli Hollein, director and co-founder of Vienna Design Week
Lilli Hollein, © Katharina Gossow, Vienna Design Week

Die österreichische Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hat bekanntgegeben, dass Lilli Hollein, Direktorin und Mitbegründerin der Vienna Design Week, ab 1. September 2021 die Direktion des Wiener Museums für angewandte Kunst (MAK), übernehmen wird. Die Designexpertin wird Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin und folgt Christoph Thun-Hohenstein nach, dessen zweite Amtsperiode Ende August ausläuft. Der Vertrag mit Teresa Mitterlehner-Marchesani als Wirtschaftliche Geschäftsführerin wird verlängert. Lilli Hollein „verfügt über die nötige Kompetenz, viel Erfahrung, Lebensfreude und hohe soziale Kompetenz“, sagte die Staatssekretärin. Sie stehe für Designkompetenz und Teamfähigkeit, sei bestens vernetzt und genieße das Vertrauen der Kunstszene. Die studierte Industriedesignerin hat mit ihrem fachlichen Know-how, ihrem internationalen Netzwerk und der Expertise in Ausstellungs- und Veranstaltungsplanung 15 Jahre lang mit der Vienna Design Week Österreichs größtes Designfestival aufgebaut und geprägt.

Lilli Hollein, Tochter des Architekten Hans Hollein und Schwester von Max Hollein, des Direktors des New Yorker Metropolitan Museums, kündigte an, das Haus am Stubenring nach der überwundenen Corona-Pandemie einem breiteren Publikum schmackhaft machen zu wollen. Dass der Ferstl-Bau im November seinen 150. Geburtstag feiert, sei eine gute Gelegenheit, „um Türen und Fenster aufzureißen“. Ein weiterer Schwerpunkt solle auf der Vermittlung und auf „innovativen Formaten“ liegen: „Junge Menschen für textile Spitzen zu interessieren ist keine einfache Aufgabe“, räumte die designierte Hausherrin ein. Wenn es sich dabei aber um Arbeiten etwa von Bertha Pappenheim, der ersten Patientin Sigmund Freuds und einer wichtigen Proponentin in der Frauenbewegung, handle, entstehe ein neuer Zugang: „Es geht um Narrative, Einordnungen, die neue Perspektiven schaffen.“ Hollein kündigte ferner an, sich den kolonialen Aspekten sowie einem „feministischen Blick auf die Sammlung“ widmen zu wollen.

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