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© Tecnica Group S.p.A.

Der Designer Giancarlo Zanatta hat 1969 die berühmten, als Après-Ski-Schuhe beliebten Moon Boots entworfen. Inspiriert worden war er dabei von den dicken Schuhen, die der amerikanische Astronaut Neil Armstrong bei seinem ersten Spaziergang auf dem Mond getragen hat. Nun sind Zanattas Mondstiefel als „schützenswertes Kunstwerk“ anerkannt worden, wie ein Gericht in Mailand in seinem Urteil Nr. 491/21 vom 25. Januar dieses Jahres bestätigte. Der Richter stellte fest, dass die Moon Boots „ein Werk des industriellen Designs und als solches ein nach dem Urheberrecht zu schützendes Werk sind (Artikel 2, Nr. 10, Absatz 1, des Gesetzes Nr. 633 vom 22. April 1941)“. Vorangegangen war ein langjähriger Rechtsstreit, der auf eine Klage des Herstellers, der Tecnica Group, zurückging und die Nachahmung, unrechtmäßige Gewinnerzielung und unlauteren Wettbewerb seitens eines Herstellers beanstandete, der eine Billigversion der Schuhe im Auftrag Dritter produzierte und damit verschiedene Markenrechte berührte.

Das Gericht hat nun festgestellt, dass Moon Boots ein Produkt sind, das sich, was Alltagsgegenstände angeht, „durch seine Rolle bei der Entwicklung und Veränderung des Geschmacks einer ganzen historischen Epoche auszeichnet“ und als solches vor Nachahmung geschützt werden muss. Darin liegt auch der Grund, weshalb das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) Moon Boots 2018 in jene kleine Gruppe von Produkten – wie Arco-Leuchte von Castiglioni, das @-Symbol und die Werke von Le Corbusier – aufgenommen hat, die beispielhaft dafür sind, wie innovatives Design ikonische Objekte hervorbringen kann, die den Alltag neu interpretieren. Im Jahr 2000 wurden die Moon Boots außerdem als eine von 100 Ikonen des Designs des 20. Jahrhunderts im Pariser Louvre ausgestellt.

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