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Anna Lena von Helldorff, © Anna Perepechai
©Anna Lena von Helldorff

Mit Beginn des Wintersemesters 2023/24 hat die Gestalterin Anna Lena von Helldorff die Professur für Typografie im Studiengang Buchkunst/Grafikdesign an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig übernommen, die zuletzt durch die Grafikdesignerin Anja Kaiser vertreten worden war. Der Leipziger Studiengang blickt auf eine reiche Geschichte und Erfahrung im Gestalten zurück; neben dem Ausloten künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten wird auch die intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Produktionsprozessen und Reproduktionstechniken gepflegt. Wie die Hochschule mitgeteilt hat, gewinne die HGB mit Anna Lena von Helldorff „eine international renommierte Position des zeitgenössischen Grafikdesigns, die auf der Schnittstelle zwischen Gestaltung, künstlerischer Praxis und editorischer Produktion agiert, sowie eine erfahrene Lehrpersönlichkeit“.

Anna Lena von Helldorff wurde 1977 in München als Tochter eines Grafikdesigners und einer Dolmetscherin geboren. 1997 begann sie das Studium der Visuellen Kommunikation an der HdK Berlin, ging 1998 nach Leipzig und schloss dort 2004 ihr Studium an der HGB in der Fachklasse „Systemdesign“ mit einer „Gebrauchsanweisung für Zusammenarbeit“ bei Prof. Ruedi Baur ab. Seitdem arbeitet sie als selbstständige Gestalterin. Seit 2004 lehrt sie an verschiedenen deutschen Kunsthochschulen, u. a. von 2012 bis 2014 als Gastprofessorin an der Hochschule für Künste Bremen und 2022 als Vertretungsprofessorin an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle. 2006 initiierte von Helldorff die Bürogemeinschaft „buero total & kollegen“ in Leipzig. 2014 gründete sie den „KV – Verein für Zeitgenössische Kunst Leipzig e.V.“, der 2019 mit dem „Art Cologne Preis“ der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) ausgezeichnet wurde. Seit 2015 ist Anna Lena von Helldorff Mitglied der „Alliance Graphique Internationale“ (AGI), seit 2019 (zusammen mit Prof. Ingo Offermanns) Präsidentin der Ländergruppe Deutschland.

Anna Lena von Helldorffs gestalterische Praxis, so die HGB, umfasse „verschiedene Formen und Formate der Zusammenarbeit und bezieht die Initiative, Konzeption und Planung gleichermaßen wie den Entwurf, die Gestaltung und Umsetzung in ein erweitertes Verständnis von visueller und kontextueller Narration ein“. Als Gestalterin agiere sie „an den Schnittstellen zwischen Text und Raum, Öffentlichkeit und Veröffentlichung, Infrastruktur und Voreinstellungen, Installation und Ausstellung, temporären und langfristigen Setzungen und vor allem zwischen Zeichen und Sprache“. Dabei verstehe sie Zeichen als sozialen, gesellschaftlichen und ästhetischen Ausdruck und sehe in der Typografie eine Methode, um Text und Aussage explizit und lesbar zu machen.


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