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Nanna Ditzel im Vilette Stuhl, Foto: Schnakenburg & Brahl
Trapholt © Kenneth Stjernegaard
Toadstool © Kenneth Stjernegaard

Nanna Ditzel (1923 bis 2005) gehört zu den prägenden Persönlichkeiten des dänischen Designs des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Möbelentwürfe; sie hat aber auch Textilien (wie „Hallingdal“, den ersten von Kvadrat produzierten Wollstoff, heute eine Ikone des Textildesigns) und Schmuck (etwa für die Silberschmiede Georg Jensen) gestaltet. Zu ihren erfolgreichsten Möbelentwürfen, die längst zu Klassikern avanciert sind, gehört der eiförmige Hängekorbsessel von 1957 ebenso wie der Stuhl „Trinidad“ von 1993, der seinen Namen den traditionellen Laubsägearbeiten der Karibikinseln verdankt, von denen sich Ditzel bei der Gestaltung der fächerartigen Aussparungen in Sitzfläche und Rückenschale hat inspirieren lassen. Unter dem Titel „Nanna Ditzel – Taking Design to New Heights“ präsentiert das Trapholt-Museum für Kunst und Design im dänischen Kolding noch bis zum 11. August 2024 nun erstmals eine Schau zum Gesamtwerk der Designerin, die diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Wie die Kuratorin der Ausstellung, Sara Staunsager, in einem Interview mit Stylepark berichtet, gehe es nicht allein darum, Ditzels Entwürfe zu präsentieren. Vielmehr beleuchte die Schau Ditzels Arbeitsweise und stelle „ihre Fähigkeit zum radikalen Denken und zur Schaffung von Designs mit bahnbrechender Wirkung in den Mittelpunkt“. Die Ausstellung zeige, so Staunsager, dass sie „weder mit Routine noch mit bereits Getanem, Gesagtem oder Geschehenem arbeitete“. Ihr Schaffen zeichne sich „durch die Fähigkeit aus, kreativ zu arbeiten, zusammenzuarbeiten, zu reflektieren und medienbewusst zu sein – alles Fähigkeiten, die wir heute als Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts bezeichnen.“ Um diese Fähigkeiten hervorzuheben, werde die Ausstellung insbesondere zwei von Ditzels Hauptwerken, ihre „Stairscapes“ (Möbellandschaften, die zum Liegen, Faulenzen und freien Bewegen einladen), und die letzte Museumsausstellung „Haven“, als Beispiele dafür präsentieren, wie sie sich inspirieren ließ und diese Eindrücke anschließend in Entwürfe umsetzte.


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