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Los Clubes, Atizapán de Zaragoza
© Barragan Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Foto: Armando Salas, Portugal.

Das Oeuvre des mexikanischen Architekten Luis Barragán (1902 bis 1988) hat sich über einen Zeitraum von den späten 1920er- bis zu den 1980er-Jahren entfaltet. Schon mit seinen ersten Bauten in seiner Heimatstadt Guadalajara hatte Barragán, der als bedeutendster mexikanischer Architekt des 20. Jahrhunderts gilt, internationale Beachtung gefunden. 1935 zog er nach Mexiko-Stadt, entwickelte seine Architektursprache weiter und verband das internationale Vokabular der Moderne mit charakteristischen Elementen der mexikanischen Kultur und Landschaft. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Planung des Stadtteils Jardines del Pedregal (1945 – 1952) inmitten einer Lavalandschaft im Süden von Mexiko-Stadt, sein eigenes Wohnhaus (1948) und die beiden Siedlungen Las Arboledas (1957 – 1962) und Los Clubes (1961 – 1966). 1980 wurde Barragán mit dem Pritzker Prize geehrt, der weltweit bedeutendsten Auszeichnung für Architektur.

Seit 1996 befindet sich der Nachlass des Architekten im Besitz der Barragán Foundation in Birsfelden bei Basel. Dort wurden die Archivbestände in den letzten 20 Jahren von einem kleinen Team unter der Leitung von Federica Zanco systematisch erfasst und wissenschaftlich aufgearbeitet. Im Rahmen einer neuen Partnerschaft zwischen der Foundation und dem Vitra Design Museum wird das Barragán-Archiv nun in das Vitra Design Museum auf den Vitra Campus in Weil am Rhein überführt, wo es künftig zusammen mit anderen bedeutenden Archivbeständen – etwa von Charles and Ray Eames, Alexander Girard, Anton Lorenz, George Nelson und Verner Panton – für die weitere Erforschung und für Kooperationen mit anderen Institutionen zur Verfügung stehen wird. Untergebracht wird das Archiv in von Dieter Thiel gestalteten Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vitra Schaudepot – einem Archivraum, einem Study Room und einem Ausstellungsraum, der Barragán Gallery. Eingerichtet von Martin Josephy in Zusammenarbeit mit Luis E. Carranza, einem Experten für die Architektur in Lateinamerika, wird in der Barragán Gallery eine Auswahl von Plänen, Fotografien und anderen Dokumenten sowie biografische Informationen und eine illustrierte Zeittafel zur modernen Architektur in Mexiko gezeigt.

Die Dokumente und Objekte des Archivs umfassen den gesamten beruflichen Nachlass von Luis Barragán. Dazu zählen rund 13.500 Zeichnungen, Pläne und Dokumente, eine annähernd gleich große Fotosammlung sowie eine Reihe von Modellen, Möbelstücken und Objekten. Für die kommenden Jahre plant das Vitra Design Museum eine neue Retrospektive über das Werk Luis Barragáns. Eine Publikation zu dessen Gesamtwerk ist ebenfalls in Vorbereitung.

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