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Foto: Marjan Blan, Unsplash

Dass die Digitalisierung nicht nur technische Facetten hat, liegt auf der Hand. So entstehen rund um den E-Commerce immer mehr digitale Dienstleistungen. Das hat nicht nur der amerikanische Handelsriese Amazon erkannt, der seit 2006 über die Tochtergesellschaft AWS mit Cloud-Dienstleistungen viel Geld verdient. Nach mehrmonatiger Vorbereitung will nun auch die Schwarz-Gruppe, zu der die Handelsketten Lidl und Kaufland gehören, ins Cloud-Service-Geschäft für Unternehmen und in das Retail-Media-Business einsteigen. Das Angebot startet mit der Cloud-Plattform Stackit für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Nach Angaben der Lebensmittelzeitung geht außerdem die Schwarz-Media-Plattform in Betrieb, mit der über den Verkauf von Werbung neue Erlösquellen erschlossen werden sollen. Die Plattform wurde in den vergangenen Monaten entwickelt und wird von den zwei ehemaligen Amazon-Managern Thomas Lappy und Philipp Kath aufgebaut. Zum Programm sollen personalisierte Werbeformen für Lidl-plus-Nutzer ebenso gehören wie die zentrale Vermarktung von Werbepostern in den Filialen. Das Marktvolumen für Retail-Media wird hierzulande auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Allein Amazon setzte 2021 rund zwei Milliarden mit Werbung um.

Nach Aussagen von Christian Müller, Vorstandsvorsitzender der Schwarz IT, verbindet die Gruppe mit den Dienstleistungen noch mehr: „Mit diesem Angebot ebnen wir aus Deutschland heraus den Weg einer europäischen Cloud-Lösung und stärken die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.“ Nach Angaben des Unternehmens befinden sich die Rechenzentren von Stackit in Deutschland und erfüllen höchste europäische Sicherheitsstandards. Damit liefere die Schwarz-Gruppe eine Antwort auf Forderungen der Politik nach einer überzeugenden europäischen Alternative zu den Cloud-Angeboten außereuropäischer Anbieter. Neben kompletten Clouddiensten will Schwarz IT auch so genannte Colocation-Services anbieten. Dabei betreiben die Kunden ihre eigene IT-Hardware in zwei Rechenzentren der Schwarz-Gruppe in Deutschland und Österreich, ohne sich selbst um eine geeignete und sichere Umgebung kümmern zu müssen. In der IT-Tochter der Schwarz-Gruppe sind rund 4000 Mitarbeitende beschäftigt.

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