2 min read
© mudac Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains

Das Musée de design et d’arts appliqués contemporains in Lausanne, kurz mudac, ist die einzige Institution der Westschweiz, die sich ganz dem Design widmet. Der international hervorragende Ruf des Museums gründet sich vor allem auf einer enormen Zahl ebenso ambitionierter wie ungewöhnlicher monografischer und thematischer Ausstellungen zur gesamten Bandbreite, die den Begriff Design auszeichnet. Im Jahr 1967 an der Avenue de Villamont eröffnet, richtete Rosmarie Lippuner, seine erste Leiterin, das Programm sofort auf zeitgenössisches Schweizer und internationales Design aus. Durch einen Gebäudetausch zwischen Kanton und Stadt folgte 1995 der Umzug in die Maison Gaudard. Wenn am Wochenende des 18. und 19. Juni 2022 nun das neue Kunstquartier von Lausanne „Plateforme 10“ eingeweiht wird, präsentiert sich das mudac in einem neuen Domizil: Neben dem Musée Cantonal des Beaux-Arts (MCBA) werden auch das mudac und Photo Elysée die Türen ihres neuen Gebäudes öffnen. Der Bau nach einem Entwurf der portugiesischen Architekten Francisco und Manuel Aires ist durch einen breiten Spalt gekennzeichnet, der das mudac im oberen Teil vom Photo Elysée im Sockel trennt. Beide verbindet ein Empfangs- und Begegnungsraum, der die öffentliche Esplanade verlängert. Mit jetzt rund 1500 Quadratmeter hat sich die Ausstellungsfläche des mudac nahezu verdoppelt.

Zum Neuanfang des mudac im Kunstviertel Plateforme 10 gehört auch ein neues Corporate Design. Gestaltet hat es der Grafikdesigner Chi Long Trieu, wie es heißt „mit großzügigen, anpassungsfähigen Buchstaben“. Vokale und Konsonanten unterscheiden sich durch die Strichstärke, was den Schriftzug visuell rhythmisiert und „die Ausdrucksfreiheit des mudac sowie die Vielfalt seines Museumsprogramms und seiner Sammlungen“ zum Ausdruck bringen soll. Darüber hinaus werden die Buchstaben der Textmarke durch eine Reihe von Animationen zum Leben erweckt und das Logo durch eine eigene Klangidentität charakterisiert. Die neue CI wird obendrein von einer exklusiv für das Museum geschaffenen „mudac“-Schriftfamilie begleitet.

Am Eröffnungswochenende finden zahlreiche Veranstaltungen, Shows und Aktivitäten statt, von Konzerten über poetische Zirkusshows bis zu Theaterstücken, die das Publikum auf eine Reise durch eine Traumwelt aus Bahnhöfen und vorbeiziehenden Landschaften mitnehmen. Aus Anlass der Zusammenführung der drei kantonalen Institutionen auf Plateforme 10 wird zudem vom 18. Juni bis 25. September 2022 die transdisziplinäre Eröffnungsausstellung „Train Zug Treno Tren“ gezeigt, in der jedes Museum das Thema Eisenbahn auf seine eigene Art und Weise erkundet. Wo, nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof Lausanne entfernt, Plateforme 10 gebaut wurde, befand sich einst die Haltestelle des mythischen „Venice Simplon Orient Express“. Das mudac widmet sich der Idee der Begegnung und des Bahnhofromans: Als Ort des Wiedersehens, der Abreise und zufälliger Begegnungen sind Bahnhof und Zug Orte, an denen sich Realität und Fiktion durchdringen. Die von einem zeitgenössischen Bahnhofroman begleitete Schau vereint Objekte des Designs, der zeitgenössischen Kunst sowie bewegte Bilder aus der Werbung und Musikclips. Dokumente aus dem SBB-Archiv werden mit Werken von Christian Boltanski, Salvador Dali, Sophie Calle, Marina Abramovic oder Studio Jobs kombiniert.


Mehr auf ndion

Entdecken Sie weitere News und Artikel zum Thema Design.


Diese Seite auf Social Media teilen:

Print Friendly, PDF & Email