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Klaus Staeck, Die Mietsache ist schonend zu behandeln und in gutem Zustand zurückzugeben, Druck: Steidl Verlag, Göttingen, 1983 |  © Klaus Staeck; Foto: MAK/Nathan Murrell
Klaus Staeck, Amazon. Apple. Google. Facebook, 2014, © Klaus Staeck | Foto: MAK/Nathan Murrell

Der Ausstoß klimaschädlicher Gase steigt weltweit weiter an und die Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase sind unzureichend. Immer neue Hitzerekorde, extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen scheinen Normalität geworden zu sein. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 ist de facto gescheitert. Viele Länder haben ihre Zusagen zur Einhaltung der Ziele bisher nur unzureichend  erfüllt. Es fehlt an politischem Willen und konkreten Plänen zur Umsetzung der notwendigen Veränderungen. Oft ist zu hören, Umweltverschmutzung und Klimawandel seien früher ignoriert worden,  heißt es oft. Aufklärung und Protest seien erst ein Phänomen der Gegenwart. Einer, der die drängenden politischen und ökologischen Fragen schon vor Jahrzehnten gestellt hat und nicht aufgehört hat, über unbequeme Themen aufzuklären, ist der Grafikdesigner, politische Aktivist, Autor, Verleger und Rechtsanwalt Klaus Staeck. Seine aufklärerischen Botschaften trägt er immer wieder mit Plakaten in die Öffentlichkeit:: „Ein Staeck-Plakat“, so heißt es, „steht als Synonym für kämpferische Plakatkunst“.

Lange bevor 1979 auf der ersten Weltklimakonferenz öffentlich über den dringenden Handlungsbedarf in Sachen Umwelt diskutiert wurde, engagierte sich Klaus Staeck (* 1938) für den Schutz der Natur. Immer waren immer unbequeme Wahrheiten, die der Freund und Weggefährte von Joseph Beuys auf seinen Plakaten dargestellt hat. In seinem neuen Format „MAK Plakat Forum“ zeigt das Museum für Angewandte Kunst Wien vom 20. März bis zum 26. Mai nun unter dem Titel „Nichts ist erledigt!“ 25 Plakate von Klaus Staeck zum Thema Umweltverschmutzung und Klimawandel. Der Titel bezieht sich auf das vielzitierte Credo des frühen Umweltwarners. Beginnend mit einer seiner ersten Plakataktionen im Jahr 1973 decken die präsentierten Plakate mehr als 40 Jahre engagiertes Grafikdesign im Zeichen des Umweltschutzes ab. Die stets im Eigenauftrag entstandenen Arbeiten, so die Ankündigung, „regen teils zynisch, teils humorvoll oder poetisch zum Nachdenken und Handeln an“. Das Bild eines ölverschmierten Kormorans, 1982 an der Nordseeküste fotografiert  („Der Ölprinz“), der den Betrachter trotz seines Todeskampfes mit erstaunlicher Unerschütterlichkeit anblickt, erscheint dabei ebenso als eine Metapher für die verletzliche Natur wie für die fahrlässige Zerstörung des Lebens. Bilder wie diese, so heißt es, „wecken starke Emotionen und erinnern uns daran, dass wir uns alle der Verantwortung stellen müssen, den Planeten zu pflegen.“ Denn, wie es auf einem Plakat von 1983 heißt: „Die Mietsache ist schonend zu behandeln und in gutem Zustand zurückzugeben.“ 

Mit dem „MAK Plakat Forum“ schafft das Museum im Rahmen des „MAK Design Lab“ Raum für aktuelle und brisante Themen, denn kaum ein Medium thematisiert den Zeitgeist sowie soziale, kulturelle und politische Aspekte so unmittelbar wie das Plakat. Das Format folgt „Proud to be pride“ im Pride Month, wo Plakate ein sichtbares Zeichen für Akzeptanz und Toleranz setzten.


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