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Menschen im Design:
Rudolf Horn zum 90. Geburtstag

Er hat eine Lehre als Tischler absolviert, wurde Innenarchitekt, studierte Holztechnologie in Dresden und machte ein Diplom an der Burg Giebichenstein in Halle, wo er später Direktor des Instituts für Möbel- und Ausbaugestaltung wurde und von 1966 bis 1997 lehrte. Die Stationen des beruflichen Werdegangs von Rudolf Horn sind rasch aufgezählt; sein Einfluss und sein Wirken im Bereich Möbeldesign und Innenarchitektur in der ehemaligen DDR indes ist nicht hoch genug einzuschätzen. Das politische System zwang ihn dazu, zwischen Mangelwirtschaft und eigenem Gestaltungsanspruch gute, anspruchsvolle und nutzbare Produkte zu entwickeln. Mit dem Möbelprogramm Deutsche Werkstätten (MDW) gelang ihm ein Möbelsystem zum selbst Zusammenbauen, das zwischen 1966 und 1990 in großen Stückzahlen und in zahlreichen Varianten hergestellt und in der DDR zum Klassiker wurde. Die Zahl seiner Entwürfe und Projekte sind schier endlos, viele Designergenerationen haben von seinem Wissen profitiert. Im August wird das Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz Rudolf Horn eine Sonderausstellung widmen. Da das MDW-System wie selbstverständlich zum Erbe der DDR und des DDR-Designs gehört, haben die Ausstellungsmacher einen Aufruf gestartet, mit dem sie nach persönlichen Geschichten zum Leben mit dem MDW-System suchen. Am 24. Juni 2019 feierte Rudolf Horn seinen 90. Geburtstag – wir gratulieren herzlich.

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