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© BMW Group

Dass Rechenzentren und Serverfarmen große Mengen klimaschädlicher Treibhausgase produzieren, ist bekannt. Elektromobilität hingegen galt bisher als Möglichkeit, im Mobilitätssektor CO2-Emissionen zu reduzieren. Ganz so einfach scheint die Sache indes nicht zu liegen. Manche Folgen treten erst ab einer bestimmten Größenordnung zutage. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die breite Einführung selbstfahrender Autos ohne konstruktive Änderungen zu einem erheblichen Anstieg der Kohlenstoffemissionen führen wird. Bei einem massenhaften weltweiten Einsatz autonomer Fahrzeuge, so eine Synopse bei Dezeen, könnten die leistungsstarken Bordcomputer so viele Treibhausgasemissionen erzeugen, wie sämtliche heute in Betrieb befindliche Rechenzentren.

Den Forscher*innen zufolge verursachten Rechenzentren derzeit etwa 0,14 Gigatonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr. Das entspreche etwa dem, was Argentinien produziert – oder etwa 0,3 % der weltweiten Emissionen. Eine ähnlich große Menge würde von einer Milliarde autonomer Fahrzeuge – weniger als die Zahl der heutigen Autos – erzeugt, die jeweils eine Stunde pro Tag mittels eines Rechners betrieben werden, der 840 Watt Strom verbraucht. Würden mehr Fahrzeuge betrieben, könnten die Emissionen weiter steigen, es sei denn, die Computerleistung würde wesentlich schneller effizienter.

„Wenn wir den Trend zur Dekarbonisierung und die derzeitige Rate der Verbesserung der Hardware-Effizienz beibehalten, scheint das nicht auszureichen, um die Emissionen von Computern in autonomen Fahrzeugen zu begrenzen“, sagte Soumya Sudhakar, Doktorand am MIT und Mitautor der Studie. „Das hat das Potenzial, ein enormes Problem zu werden. Aber wenn wir ihm zuvorkommen, könnten wir effizientere autonome Fahrzeuge entwickeln, die von Anfang an einen geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck haben.“ In einem Szenario, in dem im Jahr 2050 weltweit 95 % aller Fahrzeuge autonom fahren, muss sich laut der Studie die Effizienz der Technologie etwa alle 1,1 Jahre verdoppeln, so dass jedes autonome Fahrzeug weniger als 1,2 Kilowatt an Energie für die Datenverarbeitung verbraucht.


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