Um die Folgen des Klimawandels meistern zu können, scheint eine umfassende Umstellung der Produktion auf eine Kreislaufwirtschaft unumgänglich. Kurz gesagt: Das Produkt von heute ist der Rohstoff von morgen. Natürliche Ressourcen und Materialien dauerhaft in Kreisläufen zu führen, ohne neue zu verbrauchen, ist ganz im Sinne des European Green Deals und des Klimaschutzgesetzes 2021. Damit das Umsteuern gelingt, die Industrie, aber auch Gestalterinnen und Gestalter aus den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen sich an klaren Vorgaben orientieren können, braucht es Normen und Standards. Hier setzt die Normungsroadmap Circular Economy an. Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN), die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) haben das Dokument erstellt. Die Roadmap beschreibt, vor welchen Herausforderungen im Bereich der Circular Economy die Branchen stehen und welche Normen und Standards benötigt werden, um diese zu meistern. Gefördert vom Bundesumweltministerium (BMUV) erarbeitet wurde sie von mehr als 550 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft.
Damit Unternehmen, Entwickler*innen und Designer*innen, aber auch Verbraucher*innen erkennen können, welche Qualität Materialien, Produkte und Prozesse haben, müssen Standards festgelegt werden. Die Roadmap erfasst sieben Schwerpunktthemen, die sich an den Fokusthemen des Circular Economy Action Plans der EU orientieren: Digitalisierung; Geschäftsmodelle und Management; Elektrotechnik und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT); Batterien; Verpackungen; Kunststoffe; Textilien, sowie Bauwerke und Kommunen. Auf Basis des Status Quo wird deutlich gemacht, welche Normen und Standards künftig festgelegt werden müssen. Dabei spielen Anforderungen an Mehrwegsysteme, standardisierte Mehrwegverpackungen, Qualitätsanforderungen an Sekundärrohstoffe und die Definition der Langlebigkeit von Produkten eine Rolle. Zudem wurden fünf Querschnittsthemen identifiziert, die alle Schwerpunkte betreffen: Nachhaltigkeitsbewertung, Lebensdauerverlängerung, Digitaler Produktpass (DPP), Recyclingfähigkeit und End of Waste. Die Erkenntnisse der Roadmap sollen nun konkret umgesetzt werden.
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