Energie ist derzeit knapp. So vielfältig die Gründe dafür auch sein mögen, eines ist gewiss: Bisher mussten die zur Erzeugung von Energie nötigen Ressourcen erst kostenintensiv erschlossen werden. Die Sonne hingegen gibt im Prinzip Energie im Überfluss ab. Entsprechend groß sind die Hoffnungen, die sich bei der Umstellung auf erneuerbare Energien auf das Solardesign richten.
Um herauszufinden, wie eine mit Sonnenenergie betriebene Welt aussähe, findet von September bis Oktober 2022 in den Niederlanden und mit Rotterdam als Hauptschauplatz die weltweit erste Solar Biennale statt. Entstanden auf Initiative der niederländischen Solardesignerinnen Marjan van Aubel und Pauline van Dongen, soll die Biennale den Beginn einer neuen internationalen Bewegung markieren, die sich für einen Lebensraum einsetzt, in dem Solarenergie einen zentralen Platz einnimmt. Präsentiert werden soll eine Zukunft, in der Solartechnologie in eine Vielzahl von Oberflächen, Materialien und Objekten integriert wird. Wie das realisiert werden kann, erörtern Teilnehmer/innen aus verschiedenen Disziplinen, um, wie es heißt, „ein natürliches, sinnvolles und ästhetisches alltägliches Lebensumfeld zu schaffen und die einseitige technologische und wirtschaftliche Perspektive der Solarenergie zu erweitern“. Da eine solarbetriebene Welt über wissenschaftliche Forschung und uniforme Solarzellen hinausgehe, müssten kulturelle Praktiken und ortsspezifische Energiebedürfnisse eingezogen und herausgefunden werden, wie eine postfossile Zukunft konkret gestaltet werden könne.
Wie viel Energie haben und brauchen wir heute? Mit dieser Frage beginnt „The Energy Show – Sun, Solar and Human Power“, eine von Matylda Krzykowski kuratierte Überblicksausstellung, die vom 3. September 2022 bis zum 5. März 2023 im Het Nieuwe Instituut in Rotterdam gezeigt wird. Die chronologisch aufgebaute Schau nimmt die Besucher/innen mit auf eine Reise durch die Geschichte der Sonne und beleuchtet ihr umfassendes Thema aus technologischer und wirtschaftlicher Sicht. Sie stellt zahlreiche Projekte vor und will dazu anregen, über die eigene „Energiekultur“ nachzudenken. Das weitere Programm rund um eine solare Zukunft besteht aus „Solar Lectures“ und „Solar Labs“, verschiedenen Installationen und dem Programm „Sun in the City“. Neben Rotterdam werden auch in anderen Städten wie Eindhoven und Amsterdam Veranstaltungen stattfinden. Die Abschlusswoche der Solar-Biennale findet während der Dutch Design Week 2022 in Eindhoven statt, wo ein Solarpavillon präsentiert werden soll.
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