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Der Architekt Oliver von Malm hat ein Beton-Stecksystem entwickelt, das es möglich macht, Gebäude einfach und kostengünstig zu erstellen. Im Rahmen des Projekts „Start Somewhere“ soll das modulare, mörtellose Stecksystem aus Betonhohlsteinen, die von Hand auf- und wieder abgebaut werden können, das Bauen und Wohnen besonders in Slums verbessern. Start Somewhere ist eine gemeinnützige GmbH aus München mit neun Jahren Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit in Kibera im kenianischen Nairobi, einem der größten Slums Afrika. Folgende Anforderungen wurden bei der Entwicklung des Bausystems berücksichtigt: Ein stufenloses Knicken der Wandsegmente ermöglicht flexible Grundrisse, wodurch die meist unregelmäßig geschnittenen Slum-Grundstücksflächen maximal genutzt werden können.

Da Slums informell errichtete Siedlungen sind, können die Bewohner zwar die Gebäude, nicht aber den Grund besitzen. Verlieren sie, zum Beispiel durch Straßenbaumaßnahmen, ihre Behausung, können die Gebäude von Hand ab- und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden. Durch den materialsparenden Einsatz von Beton sind die neuen Gebäude nicht nur schöner und hochwertiger, sondern auch ähnlich günstig wie die Häuser, die nach gängigen Baumethoden mit Schlamm, Holz und Wellblech gebaut werden. Und da gänzlich auf den Einsatz von Holz verzichtet wird, sind die Gebäude besser vor Bränden geschützt, die sich in Slums aufgrund der dichten Besiedlung und der Holzkonstruktionen rasch ausbreiten. Aktuell entsteht in Kibera ein erstes Schulgebäude als Pilotprojekt. Die dafür benötigten Betonhohlsteine werden in der ersten Start-Somewhere-Manufaktur von einheimischen Arbeitern vor Ort hergestellt. Dadurch entstehen Arbeitsplätze sowie eine Bauwirtschaft; die Wertschöpfung bleibt im Slum.

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