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© Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Das Wort Krise kommt ursprünglich aus dem Griechischen. Es beschreibt nicht nur eine bedenkliche Lage, sondern benennt auch einen Wendepunkt. Insofern sind Krisen immer auch Chancen. Was aktuelle Krisen angeht, so können diese sicher nicht von der Kultur- und Kreativwirtschaft allein gelöst werden. Welchen Beitrag die Branche zu den Herausforderungen leisten kann, lässt sich aber herausfinden. Eine Möglichkeit: Ungewöhnliche Kombinationen von Expertisen und Kenntnissen aus Kultur- und Kreativwirtschaft und anderen Bereichen könnten ein Schlüssel sein, um mit frischen Ideen auf bestehende Herausforderungen reagieren zu können. Als hilfreiches Tool dazu beitragen soll „Cross Innovation“. Die „Initiative Kultur & Kreativwirtschaft der Bundesregierung und das „Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes“ haben dazu ein aktuelles Themendossier erarbeitet, das neun Fallbeispiele von kooperativen Innovationsprozessen vorstellt und ihre Erfolgsfaktoren benennt.

„Die jüngsten ökonomischen, gesundheits- und geopolitischen Ereignisse“, so beschreibt das Dossier seinen Hintergrund und sein Ziel, „verdeutlichen, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft langfristig an volatile und unsichere Zeiten adaptieren müssen. In der Diskussion um Systemtransformation und die Frage nach einer sozial gerechten und CO2-neutralen Zukunft wird der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) eine wichtige Partnerrolle als ,Krisennavigatorin‘ und ,Transformationsbegleiterin‘ beigemessen. Industrielle Erneuerung, aber auch die Erschließung zukunftsgerichteter Märkte kann demzufolge nicht isoliert, sondern erst im Verbund und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit erschlossen werden“.

Um die Erfolgsfaktoren branchenübergreifender Kooperationen zwischen Kreativschaffenden und Unternehmen anderer Wirtschaftsbranchen identifizieren zu können, wurde auf Netzwerke, Intermediäre und Cross Innovation-Plattformen zurückgegriffen, die Prozesse initiiert haben, aus denen Projektinnovationen hervorgegangen sind. Die untersuchten neun branchenübergreifenden Innovationsprojekte, die anhand von Steckbriefen näher beschrieben werden, reichen von der Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer über Textile Windkraft und analoge Beteiligungsnetzwerke bis zum Upcycling in der Kunststoffindustrie.

Als für den Erfolg wichtig wurden zunächst Faktoren identifiziert, die bereits vor Beginn eines Innovationsprojekts erfüllt sein müssen. Dazu gehören Aufklärungsarbeit und Erwartungsmanagement, das passende Matching von Kooperationspartnern, finanziell und rechtlich akzeptable Teilnahmebedingungen sowie die Einbindung und das Commitment der Geschäftsführung. Auf der Prozessebene seien ein zum Komplexitätsgrad und zur Aufgabenstellung passendes Prozessformat, ein die Kreativität förderndes Arbeitsumfeld, der Einsatz von Kreativmethoden sowie die Begleitung durch Mediatoren und Coaches relevant. Und auf der sozialen und zwischenmenschlichen Ebene spielten Motivation und Identifikation mit der zugrunde liegenden Aufgabe, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen im Projektteam sowie die Fähigkeit zur Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und Arbeitsweise eine zentrale Rolle.


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