Verpackungsmüll generell, insbesondere aber der bei Lebensmittelverpackungen anfallende Kunststoffmüll, wird von Verbrauchern zunehmend kritisch gesehen, zumal in Deutschland derzeit nur 15,6% des angefallenen Kunststoffabfalls recycelt wird. Umweltfreundliche Alternativen zu den aus Erdöl hergestellten Kunststoffverpackungen kämpfen dabei oft mit unzureichenden Barriereeigenschaften, die für den Schutz des Produktes notwendig sind. Insbesondere die Barriere gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf ist für die Haltbarkeit von Lebensmitteln, aber auch von Kosmetika oder pharmazeutischen Produkten von großer Bedeutung. Gleichzeitig sollen umweltfreundliche biobasierte Verpackungen entweder im heimischen Biomüll oder in Kompostieranlagen abbaubar sein bzw. stofflich verwertet werden können. Im Rahmen des EU-Verbundprojektes BIOnTop sollen Lösungen für diese Problematik erarbeitet werden. Das auf vier Jahre angelegte Forschungsprojekt wird von 21 Expertenteams bearbeitet; darunter sind Vertreter aus Fachverbänden, Forschungsinstituten, dem Maschinenbau sowie Lebensmittel- und Verpackungsunternehmen aus acht EU-Ländern. Im Vordergrund des Vorhabens steht die Entwicklung von nachhaltigen Verpackungskonzepten, die sensible Produkte ausreichend schützen und zugleich neue Verwertungs- und End-of-Life-Optionen ermöglichen. Diese neuen Verpackungskonzepte sollen sowohl im Pilot- als auch Industriemaßstab entwickelt und auf ihre Realisierbarkeit geprüft werden. Eine erste Recherche hat ergeben, dass Verpackungen, die auf Polymilchsäure (PLA) basieren, vielversprechend sind. Sie können synthetisch in großtechnischem Maßstab hergestellt werden und nehmen unter den Biokunststoffen bereits einen beträchtlichen Anteil ein.
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