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Das Land Hessen rettet die Höchster Porzellanmanufaktur
© hfg Offenbach

Porzellanmanufakturen haben es heutzutage schwer, selbst wenn sie auf eine lange und glanzvolle Tradition zurückblicken können. Das gilt auch für die 1746 gegründete Höchster Porzellanmanufaktur, die zweitälteste Deutschlands. Um das historische Erbe zu erhalten, hat das Land Hessen nun die Vermögenswerte der insolventen Höchster Porzellanmanufaktur 1746 GmbH erworben. Mit einem neuen Konzept soll die Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) den Betrieb der Manufaktur weiterführen und das handwerkliche und künstlerische Know-how für Forschung und Lehre nutzen. Die HfG wird auch den Mietvertrag der HPM im Frankfurter Stadtteil Höchst sowie einen Teil der Beschäftigten übernehmen. Die Markenrechte mit dem Mainzer Rad als Logo hatte sich das Land bereits im Juli des vergangenen Jahres gesichert. Nach einer Mitteilung der HfG sei die Gründung eines „Institute for Advanced Material Studies“ geplant. Schon in den vergangenen Jahren hatte es eine Kooperation zwischen der Offenbacher Hochschule und der Höchster Manufaktur gegeben, aus der zeitgenössische Kollektionen hervorgegangenen waren. Damit die zusätzlichen Aufgaben bewältigt werden können, soll der Etat der HfG mit dem im Januar vom Landtag zu verabschiedenden Doppelhaushalt 2023/2024 erhöht werden. Ferner sei das Land in Gesprächen mit der Stadt Frankfurt über eine Unterstützung der Manufaktur.

Ministerpräsident Boris Rhein, die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, sowie Finanzminister Michael Boddenberg begrüßten das auf Wunsch der Staatskanzlei von der HfG entwickelte Konzept. „Wir freuen uns sehr, dass das Land Hessen uns die Höchster Porzellanmanufaktur anvertraut“, sagte der Präsident der HfG Offenbach, Prof. Bernd Kracke. „Dies ist eine Jahrhundertchance und eine einzigartige Zukunftsperspektive für unsere Kunsthochschule, für die Lehrenden ebenso wie für die Studierenden. Wir sind bereit für die so spannende wie komplexe Aufgabe, eine traditionsreiche historische Manufaktur mit vitaler Kreativität aus Kunst und Design zu beleben. Diese Transformation ist für die Lehre und Forschung an der HfG Offenbach ein Novum, denn in dem neuen HfG-Satelliten treffen das Know-how und die Ausstattung der HPM auf innovative Lehr- und Forschungskonzepte. Hier werden zukünftig werkstoffbezogene Tradition mit neuen, auch digitalen Inhalten Hand in Hand gehen und für eine internationale Sichtbarkeit von Hochschule und Region sorgen.“


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