Nachdem bereits im April 2021 WDR 3 und WDR 5 zu einem gemeinsamen Programmbereich zusammengefasst wurden, folgten zum 1. Januar 2022 die „jungen Hörfunkprogramme“ 1Live und Cosmo sowie WDR 2 und WDR 4. Ziel der veränderten Programmstruktur sei es nach Angaben des Senders, „die Programme noch schlagkräftiger zu machen und Synergien bei der Bewältigung vergleichbarer Aufgaben zu nutzen“. Nun baut Cosmo, das „junge, europäische Kulturradio“ des WDR, in Zusammenarbeit mit Radio Bremen und dem rbb seine Digital-Aktivitäten aus und entwickelt sich, wie es in einer Mitteilung des Senders heißt, „konsequent zu einer Medienmarke weiter“.
Um auf das veränderte Nutzungsverhalten seines jungen Publikums einzugehen, will der Sender neben dem linearen Radioprogramm 50% der Ressourcen in die Produktion digitaler Angebote investieren. Die „hohe journalistische Qualität in den linearen wie auch digitalen Kanälen“ solle dabei weiterhin im Fokus stehen. Inhaltlich sollen das Programm die Themen Diversität und kulturelle Vielfalt, Migration und Integration sowie Global Pop und Popkultur prägen. Markenkern bleibe „der Perspektivwechsel, der gesellschaftliche und politische Debatten um Sichtweisen über den eurozentrischen Blickwinkel hinaus bereichert“.
„Unser Anspruch“, so die Programmchefin Schiwa Schlei, „geht weit darüber hinaus, lineares Programm einfach ins Digitale zu verlängern. Digitale Transformation sollte mehr sein als die Suche nach Synergien. Deshalb haben wir uns entschieden, für jeden Ausspielkanal gesondert exzellente journalistische Formate zu entwickeln und zu produzieren – immer mit Blick auf die Bedürfnisse des Publikums und den Anforderungen der Ausspielwege“.
Als Alleinstellungmerkmal setzt Cosmo auf ein wohl einzigartiges Sprachenangebot. Dazu wurden Radiosendungen zu individuell auf die Communitys zugeschnittenen Podcasts in Türkisch, Polnisch, Russisch, Arabisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch und Kurdisch weiterentwickelt. Mit „Hype“, in dem Deutsch-Rap und authentische Schilderungen des Lebens junger Menschen mit Migrationshintergrund zu einer packenden Geschichte verschmelzen, plant Cosmoerstmals eine fiktionale Serie für das Fernsehen, die ARD Mediathek und die eigenen digitalen Kanäle. Auch das Podcast-Portfolio werde erweitert: In Zusammenarbeit mit Funk entstehe das dokumentarische Storytelling-Format „Deso – der Rapper, der zum IS ging“. Mit „Schwarz, Rot, Blut“ sei ein True Hate Crime Podcast in Arbeit, in dem rassistische Taten aufgearbeitet werden. Die Podcasts werden montags bis freitags ab 19 Uhr auch im Radio ausgestrahlt.
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