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Kristine Zeller Kati Ernst ooia
Kristine Zeller und Dr. Kati Ernst, Gründerinnen von ooia, © Jannik Hanne

Mit ooia haben die Gründerinnen Dr. Kati Ernst und Kristine Zeller ihre Idee, nachhaltige Menstruations- und Still-Unterwäsche für Frauen zu entwickeln, in eine überzeugende Markenwelt übersetzt. Female Empowerment ist das Mission Statement des Unternehmens, das sich und seine Marke selbstbewusst positioniert und mit einer starken Kommunikationsarbeit seine Zielgruppe erreicht.
Ein Gespräch mit den Geschäftsführerinnen, deren Unternehmen als „Best Start-up of the Year“ beim German Brand Award ausgezeichnet wurde.

Was sind die wichtigsten Zutaten Eurer Marke?

Zum einen ist es die Mischung aus Kommunikation und einem absolut hochwertigen Produkt in jeder Dimension! Für all das haben wir 4 Kernwerte definiert, nach der wir mit einer gewissen Obsession unsere Marke gestalten: Trust, Emotion, Aspiration, Quality. 

Welche Markenkontaktpunkte und Kanäle haben sich für Euch als besonders effektiv herausgestellt? Seid Ihr auch analog unterwegs? 

Zum einen und allem voran Instagram mit allen Facetten, zum einen im Feed, wir nehmen die Community aber auch fast täglich in den Stories in unserem Gründerinnenalltag mit, gehen immer wieder auf Insta live und leben auch in den Direct Messages einen sehr engen Dialog! Auch über Live-Events (wie an der Uni Münster, beim OMR etc.) wollen wir unsere Mission verbreiten. PR ist natürlich sehr wichtig für uns.


„Wir glauben, dass jede Firma sich auch gesellschaftlichen Themen widmen sollte.“

– Kristine Zeller und Dr. Kati Ernst


Bei Euch steht die Mission über dem Produkt. Ist das ein Shift junger Unternehmen, das Unternehmensziel nicht mehr allein über die Gewinnmaximierung zu definieren? 

Wir glauben, dass jede Firma sich auch gesellschaftlichen Themen widmen sollte, denn wir haben in der Welt genug Probleme, die nicht ignoriert werden können. Unser Selbstverständnis und auch die Art, wie wir Entscheidungen treffen, besteht aus einer Triple Bottom Line: Wir sind ein wirtschaftliches Unternehmen, wir streben nach Female Empowerment und mehr Gleichberechtigung und leben diverse New-Work-Ansätze (flexible Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Orientierung an allen Menschen in der Wertschöpfungskette, die berücksichtigt werden müssen in all ihren Facetten).  

Wie wichtig ist das Community Building für den Erfolg Eurer Produkte? 

Sehr zentral! Vor allem am Anfang, da haben wir mit Crowdfunding die erste Lieferung vorfinanzieren können. Da wir bis heute bootstrapped unterwegs sind, ist die Community und die Reichweite essentiell für uns um Ideen zu bekommen, inspiriert zu werden und unsere Mission voranzubringen. Der Dialog mit unseren Kund*innen und Follower*innen ist unersetzlich für uns.

Mit dem Thema Menstruationsunterwäsche geht ihr offen mit einer einstigen Tabuzone um. Da wollen sicher viele mitreden. Habt Ihr es da nicht auch mit einer Menge Shitstorms zu tun? 

In unseren eigenen Kanälen wenig, aber wenn wir in bestimmten klassischen Medien, v.a. im TV auftauchen, müssen diese sich damit auseinandersetzen. Bei uns ist es eher das Gegenteil: wir erhalten sehr viel Bestärkung und Dankbarkeit. 

Wie wichtig ist bei ooia die Marke, um Eure Unternehmensziele zu erreichen? 

Absolut essentiell. Wir gehen nicht über den Preis, sondern kommunizieren über unsere Marke den Wert unserer Produkte und erreichen die Menschen dadurch auf einer ganz anderen Ebene. 

ooia Periodenunterwäsche © Jannik Hanne
ooia Styles, © Jannik Hanne

Wo bestanden die Herausforderungen beim aufgrund eines markenrechtlichen Konflikts notwendigen Rebranding von ooshi in ooia? 

Auf der einen Seite rein kommunikativ, viele kannten uns als ooshi u.a. bei DHDL; außerdem rein technische Aspekte, Suchvolumen musste richtig geleitet werden etc. Dazu kam natürlich sehr sehr viel organisatorisches – doch im Nachhinein sind wir sehr dankbar und empfinden den Namen ooia als viel stärkere Brand, die uns langfristig mehr Erfolg bringen wird. 

Welchen Tipp würdet Ihr anderen Start-ups mit auf den Weg geben?

Unbedingt einen Co-Founder suchen! Die Höhen sind höher, die Tiefen aber weniger tief. Dabei muss nicht zwingend auf komplementäre Fähigkeiten gebaut werden, die kann man einkaufen. Viel wichtiger ist es dabei gemeinsame Werte und Vorstellungen zu haben, wie man die Firma führen möchte. 

German Brand Award
Der German Brand Award, initiiert vom Rat für Formgebung, zeichnet erfolgreiche Markenführung in Deutschland aus. Er entdeckt, präsentiert und prämiert einzigartige Marken und Markenmacher. In diesem Jahr hat die Jury vier Ehrenpreise vergeben, deren Preisträgerinnen und Preisträger wir vorstellen, deren Preisträgerinnen und Preisträger wir vorstellen. Das Unternehmen ooia GmbH wurde als „Start-up of the Year“ ausgezeichnet.


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